Tagestouristen in Mecklenburg-Vorpommern wieder willkommen

Schwerin. Mehr als fünf Monate durften keine Tagesgäste nach Mecklenburg-Vorpommern kommen. Zumindest offiziell galt diese Regel. Es gab Verstöße in großer Zahl, doch kontrolliert hat niemand. Von diesem Freitag an dürfen Tagestouristen wieder nach Mecklenburg-Vorpommern kommen. Wegen der Corona-Pandemie waren seit Mitte März die Gäste meist aus den umliegenden Bundesländern nicht mehr willkommen. Solche Ausflüge galten als illegal und konnten mit Bußgeldern von bis zu 2000 Euro belegt werden. Für Wirtschaftsminister Harry Glawe (CDU) ist die Öffnung «ein wichtiges Signal, auf das die Branche und auch viele Gäste lange gewartet haben». Schätzungen zufolge sind den Unternehmen im Land aufgrund fehlender Tagestouristen drei bis fünf Millionen Euro pro Tag an Umsatz verloren. Aus Sicht der Landesregierung waren die Beschränkungen ein wirksames Instrument, die Ausbreitung des Corona-Virus zu verlangsamen.

«Die Tagestouristen waren schon zu Tausenden im Land», sagte der Präsident des Dehoga Mecklenburg-Vorpommern, Lars Schwarz. Deshalb sei die Rücknahme des Verbots ein längst überfälliger Schritt gewesen, der vom Gastgewerbe schon seit langem gefordert wurde. Mit Blick auf die nächste Woche auch in Bayern und Baden-Württemberg zu Ende gehende Ferienzeit sagte Schwarz, dass die Branche dringend auf die Tagesgäste angewiesen sei, aber auch der Einzelhandel und die Museen. Die Hotellerie könnte ebenfalls profitieren, wenn Tagestouristen sich ganz spontan zu einer Übernachtung entschließen, sagte Schwarz. «Wir hoffen jetzt noch auf ein bisschen gutes Wetter, weil das die Tagestouristen anspornt.» Dabei blickt der Verband mit großer Sorge auf die kommenden Monate. Bei einer Umfrage des Verbandes gaben mehr als 40 Prozent der 200 teilnehmenden Unternehmen an, ihre Existenz weiterhin bedroht zu sehen.

Autor: Joachim Mangler/ Foto: S. Sauer

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