13.000 Kraniche für den Frieden aus Prenzlau

Prenzlau. Am Ende waren es knapp 154.000 Kraniche, die bei der Aktion „Frankfurt macht Frieden“ zusammenkamen. „13.000 allein aus unserer Stadt“, sagt Bürgermeister Hendrik Sommer voller Stolz darüber, dass sich so viele Prenzlauer, vor allem Kindereinrichtungen, beteiligten und dem Aufruf der Kinderbeauftragten aus Frankfurt / Oder, Jacqueline Eckardt, folgten. Am 6. August, dem Tag, an dem sich der Atombombenabwurf auf Hiroshima zum 76. Mal jährte, fuhr er, begleitet vom Kinder- und Jugendbeauftragten Christoph Berkholz und Elena Schulz, Erzieherin in der Kita „Kinderland“, nach Frankfurt/Oder, um bei der dortigen Friedensaktion dabei zu sein und weitere 600 Kraniche mitzubringen.

„Was als kleine Idee im Februar 2019 begann, sich aber wie ein Lauffeuer verbreitete und Türen öffnete, Netzwerke schaffte, hat heute seinen Höhepunkt gefunden. Wir haben in den letzten zwei Jahren gemeinsam mehr als 150.000 Kraniche gefaltet und auf Ketten gezogen, die mit fast 5 Kilometern die wohl längste Kranichkette der Welt ergeben. Selbst heute kamen noch viele neue Kraniche hinzu“, schrieb Jacqueline Eckardt am 6. August auf der Facebook-Seite „Frankfurt macht Frieden“.

„Das war eine tolle Veranstaltung!“, sagen Bürgermeister Sommer und Christoph Berkholz unisono. Es sei bewegend und ergreifend gewesen, die vielen Kraniche zu sehen und zu erleben, wie der Friedensgedanke so viele Menschen mobilisierte. Es sei ihm, so Bürgermeister Sommer, wichtig gewesen, persönlich diese Aktion zu unterstützen und zu begleiten und in Frankfurt dabei zu sein. Und so waren seine Worte auch deutlich, als er sich dafür aussprach, dass auch Deutschland dem Atomwaffenverbotsvertrag, den 51 Staaten unterschrieben haben und der nunmehr in Kraft getreten ist, beitreten sollte. Wir hätten, so Sommer bei seinem Grußwort in Frankfurt, das Glück, dass wir bereits drei Generationen lang im Frieden leben. Um dies weiter zu garantieren, müsse alles getan werden.

Mit den Kranichen wurde in Frankfurt nicht nur die Brücke geschmückt, die ins polnische Slubice führt. Eine Kette spannte sich auch entlang der Oder und unzählige Kraniche schmückten eine riesige Stahlpyramide. „Das waren beeindruckende Bilder“, so Christoph Berkholz. Einen Monat zuvor hatten er und der Erste Beigeordnete Marek Wöller-Beetz gemeinsam mit Jacqueline Eckardt deren Auto mit rund 12.500 Kranichen aus Prenzlau beladen.

In Prenzlau schloss man sich 2019 der Aktion der Frankfurter Kinderbeauftragten an. Das erste öffentliche Kranichfalten fand zum Neujahrsempfang 2020 statt. „Es war großartig, zu sehen, wie viele Kraniche allein an diesem Abend entstanden“, erinnern sich der Bürgermeister und der Erste Beigeordnete und danken allen, die seitdem mitgemacht und fleißig gefaltet haben. Vor allem von der Schwedter Firma Leipa, aber auch von der Arche aus Berlin bekamen die Prenzlauer Papier zum Falten. „Auch dafür ein großes Dankeschön!“, so das Stadtoberhaupt.

Ein Teil der in Deutschland gefalteten Kraniche soll nun an ein Papierwerk in Japan geschickt werden, wo aus den recycelten Kranichen Notizbücher gemacht werden.  Außerdem geht jeweils ein Meter Kranichkette an jede Stadt, die sich an der Aktion beteiligte. Als Erinnerung und Dankeschön, wurde doch mit jedem einzelnen Kranich auch ein Zeichen für den Frieden gesetzt.

 

Quelle: Stadt Prenzlau

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