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      Bunker in Pasewalk mit 1000 Quadratmeter Fläche steht zum Verkauf

      Pasewalk. Im Ernstfall hätten hier 35 Menschen bis zu 60 Tage lang einen Atomschlag überleben können. Ob man das gewollt hätte, ist die Frage. Zum Glück hat sie sich nie gestellt. 1984 ist dieser NVA-Bunker gebaut worden. Eine Firma aus Westdeutschland hat den Bau ausgeführt, weiß Heinz Fuhrmann. Er und seine Frau Gertraud Tilscher sind die Eigentümer des 3,5 Hektar großen Areals, auf oder unter dem sich der knapp 1000 Quadratmeter große Bunker befindet. Sieben Meter tief.

      5 Schleusen-Türen, jede 8 Tonnen schwer, denn sie sind mit Beton ausgegossen, hätten sich im Ernstfall fest hinter den 35 Menschen verschlossen, für die der Bunker vorgesehen war. In der Mitte befindet sich der Zentralbereich, vermutlich war hier eine Art Kommandostand mit viel Technik untergebracht. Um den Hauptbereich herum, gibt es viele kleinere Räume. Schlafräume, Vorratsräume, Krankenstation, Küchentrakt – vermutlich war es so gewesen. Trotzdem 35 Menschen hier unterkommen sollten, gibt es nur 2 Toiletten, keine Duschen, dafür ausreichend viele Waschbecken.

      Was genau sich an Technik insbesondere in den großen Räumen befand, kann nur vermutet werden. Die Geheimsache war so geheim, dass keine Unterlagen aufzutreiben sind. Von einem ehemaligen Mitarbeiter weiß Heinz Fuhrmann, dass von hier aus abgehört wurde, was das Zeug hält. Es ist ein spannendes Objekt. Heinz Fuhrmann war davon so fasziniert, dass er das Gelände und den Bunker ungesehen gekauft hat.

      Der 63-Jährige möchte den Bunker verkaufen. Ein Makler ist beauftragt. Das Objekt ist sehr interessant, trotz des stolzen Preises von 1 Million Euro. Aber, geboten werden immerhin 1000 unterirdische Quadratmeter plus 3,5 Hektar darüber plus Bürogebäude und große Halle. Und das alles in einem Wald. Ein Ferienhaus im Grünen ist das natürlich nicht. Die Interessenten haben da andere Pläne. Die einen wollen Server unterbringen und könnten sich auf den Freiflächen PV-Anlagen vorstellen. Und dann gibt es noch diese Nutzungsidee.  

      Der Bunker hat zwei Zugänge, einmal über das Bürogebäude, ein weiterer befindet sich im Außenbereich. Beide Zugänge sind gesichert wie Fort Knox. Denn eines wollen Heinz Fuhrmann und Gertraud Tilscher nicht, dass Vandalen im Bunker so wüten, wie sie das regelmäßig auf dem Außengelände tun. Gerade hat es diesen Kleinwagen erwischt, den Heinz Fuhrmann dort abgestellt hat. Lichtschranken, Videokameras, Alarmanlagen – es schreckt sie nicht, die Menschen, deren Zerstörungswut nicht nachvollziehbar ist. 100 000 Euro Vandalismusschäden hatte das Ehepaar aus Torgelow-Holländerei in den vergangenen drei Jahren aufzubringen. Auch ein Grund, warum der Bunker verkauft werden soll. Wenn dort wieder Betrieb ist, weil der neue Käufer die Immobilie nutzt, wird das hoffentlich auch das Treiben der Vandalen hemmen. Und vielleicht geht es dem neuen Besitzer so wie einst Heinz Fuhrmann, als er sein Eigentum das erste Mal betreten hat. Er war überrascht, wie gut alles erhalten ist, sich im Grunde im Originalzustand befand. Das Herzstück, die Belüftungsanlage funktioniert, sie wird natürlich regelmäßig gewartet. Auch die Stromversorgung ist gewährleistet. Kein schlechter Start.

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